Radar & Echolot

Erzählungen

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Gewissheiten und andere Fehler

Als kleiner Einblick in die Werkstatt kann berichtet werden, dass sich der Text aus zwei Kernen speist:

  • Den Gedanken der Philosophin Eva Illouz, die sie als Herausgeberin des Buches Wa(h)re Gefühle, Authentizität im Konsumkapitalismus, Suhrkamp Verlag, Berlin 2018 vorgelegt hat. Hierin führt sie aus, wie sich nach ihrer These der Warenbegriff, also commodities zu emodities, Gefühlswaren, weiterentwickelt hat und welche Auswirkungen das für das Verhältnis von Produzent/–in und Konsument/–in nach sich zieht.

Sowie:

  • Den Beobachtungen einer Frau im Kontext einer größeren Gruppe, die mir in ihrem Verhalten als auffällig auffiel, als wäre sie ständig und mehr mit ihrem Inneren in Kontakt als mit der Außenwelt, etwas traumwandlerisch, etwas in sich hinein lauschend und es reizte mich dieses in ein Sprachbild zu fassen.

Beide Kerne, die als mögliche Ausgangspunkte von Erzählungen längere Zeit ungenutzt bereitlagen, fanden dann im Konstruktionsprozess der Erzählung Gewissheiten und andere Fehler zueinander.

Gefühlswaren, Emodities, heißt es im Text sind nun nach Illouz Waren, die daraufhin konzipiert, entworfen, designt wurden, Gefühle und Affekte nicht nur hervorzurufen. Bei Emodities steht das Gefühl von vornherein im Zentrum. Das ist der Unterschied. War das Werben zuvor auf ein mit der Ware verbundenes Gefühl gerichtet, werden hier die mitschwingenden Gefühle im Kontext des Konsumaktes hervorgerufen und geprägt. Und das Gefühl – und hier liegt der für die Wirksamkeit entscheidende Aspekt – das Gefühl wird vom Konsumenten im Konsumakt aktiv mitgestaltet.

Was, so fragte die sich entwickelnde Textidee, heißt das oder wo landet man, wenn man diesen Ansatz konsequent auch auf die Gestaltung privater Beziehungen überträgt? Bei einem Thema, dass auch im HoXo–Komplott eine Rolle spielte, wenn auch in gänzlich anderer Funktion…

Auf dieser Basis wurde als Handlungsrahmen der Erzählung die Musikbranche gewählt (es hätte auch Tourismus, Wedding Planning usw. sein können) und eine männliche Figur – Benedikt Brilke entworfen, der über seine Consulting–Firma Musikagenturen bei der Marktplatzierung von Künstler/–innen auf der Basis des Gefühlswarendesigns berät. Er trifft hier auf die in sich lauschende, für ihn rätselhaft mit sich verbundene Frau, Luisa Lengfeld, die sich ihrerseits mit der Webwelt Benjamin Brilkes auseinandergesetzt hat, mit für sie offenen Fragen und eigener Betroffenheit.

Ab hier begann die Erzählung ihre eigene Dynamik zu entwickeln und ermöglichte es  wieder einmal – wie beispielsweise im HoXo–Komplott, wie in Mono – die Pole Oberflächen, als die sichtbare Seite der Welt und ein ‚Dahinter‘ als die hierauf bezogenen Interpretationen durchzuspielen, beide zusammen ein Konvolut vielfältiger Fragwürdigkeiten.

Gewissheiten und andere Fehler ….

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Gewissheiten und andere Fehler

Als kleiner Einblick in die Werkstatt kann berichtet werden, dass sich der Text aus zwei Kernen speist:

  • Den Gedanken der Philosophin Eva Illouz, die sie als Herausgeberin des Buches Wa(h)re Gefühle, Authentizität im Konsumkapitalismus, Suhrkamp Verlag, Berlin 2018 vorgelegt hat. Hierin führt sie aus, wie sich nach ihrer These der Warenbegriff, also commodities zu emodities, Gefühlswaren, weiterentwickelt hat und welche Auswirkungen das für das Verhältnis von Produzent/–in und Konsument/–in nach sich zieht.

Sowie:

  • Den Beobachtungen einer Frau im Kontext einer größeren Gruppe, die mir in ihrem Verhalten als auffällig auffiel, als wäre sie ständig und mehr mit ihrem Inneren in Kontakt als mit der Außenwelt, etwas traumwandlerisch, etwas in sich hinein lauschend und es reizte mich dieses in ein Sprachbild zu fassen.

Beide Kerne, die als mögliche Ausgangspunkte von Erzählungen längere Zeit ungenutzt bereitlagen, fanden dann im Konstruktionsprozess der Erzählung Gewissheiten und andere Fehler zueinander.

Gefühlswaren, Emodities, heißt es im Text sind nun nach Illouz Waren, die daraufhin konzipiert, entworfen, designt wurden, Gefühle und Affekte nicht nur hervorzurufen. Bei Emodities steht das Gefühl von vornherein im Zentrum. Das ist der Unterschied. War das Werben zuvor auf ein mit der Ware verbundenes Gefühl gerichtet, werden hier die mitschwingenden Gefühle im Kontext des Konsumaktes hervorgerufen und geprägt. Und das Gefühl – und hier liegt der für die Wirksamkeit entscheidende Aspekt – das Gefühl wird vom Konsumenten im Konsumakt aktiv mitgestaltet.

Was, so fragte die sich entwickelnde Textidee, heißt das oder wo landet man, wenn man diesen Ansatz konsequent auch auf die Gestaltung privater Beziehungen überträgt? Bei einem Thema, dass auch im HoXo–Komplott eine Rolle spielte, wenn auch in gänzlich anderer Funktion…

Auf dieser Basis wurde als Handlungsrahmen der Erzählung die Musikbranche gewählt (es hätte auch Tourismus, Wedding Planning usw. sein können) und eine männliche Figur – Benedikt Brilke entworfen, der über seine Consulting–Firma Musikagenturen bei der Marktplatzierung von Künstler/–innen auf der Basis des Gefühlswarendesigns berät. Er trifft hier auf die in sich lauschende, für ihn rätselhaft mit sich verbundene Frau, Luisa Lengfeld, die sich ihrerseits mit der Webwelt Benjamin Brilkes auseinandergesetzt hat, mit für sie offenen Fragen und eigener Betroffenheit.

Ab hier begann die Erzählung ihre eigene Dynamik zu entwickeln und ermöglichte es  wieder einmal – wie beispielsweise im HoXo–Komplott, wie in Mono – die Pole Oberflächen, als die sichtbare Seite der Welt und ein ‚Dahinter‘ als die hierauf bezogenen Interpretationen durchzuspielen, beide zusammen ein Konvolut vielfältiger Fragwürdigkeiten.

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Der Text Freundinnen ist eine Variation über das Thema Freundschaft.

Freundschaft beruht auch auf gegenseitigen Annahmen über den jeweils anderen oder die jeweils andere, Annahmen, die als Interpretationen von Verhalten oder als Zuschreibungen gleichermaßen das eigene Bild bestimmen und projizieren.
Wenn Freundschaft bereits seit Kindertagen besteht – die beiden Protagonistinnen kennen sich bereits seit der Grundschule – können so gewonnene Leitlinien lange wirken, prägend sein und dabei auf einem Wahrheitsgehalt von fragiler oder fragil gewordener Konsistenz basieren.

Freundinnen – literarische Texte zu Gehör bringen

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Nighthawks and Piano Man

Im Sinne eines Werkstattberichts zu Idee und Konstruktion kann mitgeteilt werden:

Am Anfang der Textentwicklung standen zwei Assoziationen – die Textzeile ‚An old man is sitting next to me, making love to his tonic and gin‘aus Piano Manvon Billy Joel und eine Szene von Anton Tschechov.

Der Song bestimmte den Ort ‚Bar’. Zum gegebenen ‚älterer Mann‘ gesellte sich eine junge Frau. Gedanken darüber, wie das Verhältnis der beiden angelegt werden könnte, führten zu Tschechov, zunächst zum Kirschgarten und dann zu den Drei Schwestern. Aus diesem Stück extrahierte sich die Frage nach der Einschätzung gesellschaftlicher Entwicklung: der im Theaterstück dargestellten Situation von 1891 (Uraufführung) zu den aktuellen Lebensumständen der Protagonisten. 

Tschechov skizziert die drei Schwestern als weitestgehend gebunden an die Männerwelt und in der Umsetzung ihrer eigenen hochfliegenden Träume apathisch und handlungsgehemmt. Hiervon abgesetzt wurde die Protagonistin dieses Textes, Tina Thormählen, zu einer Unternehmensberaterin, die selbst an Effizienz und Erfolg ausgerichtet, Gesellschaften im Sinne einer Profitoptimierung berät und gerade die durchgeführte Vorstellung eines solchen Beratungskonzeptes für sich reflektiert. Scheinbar zufälliger trifft sie auf einen Gin trinkender Gesprächspartner, der Dinge über sie weiß, die ihr mehr als gespenstisch erscheinen…

Wer ist dieser Jens Hoffmann wirklich? Und was will er von ihr?

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Kinder sind Beziehungskiller

Ewige Liebe verspricht der Titel des SPIEGEL vom 23.12.2011 und endlich erforscht. Im Heft findet die Protagonistin des Textes die Statistik, dass von zehn Ehen vier geschieden werden. Ihre wird, dass muss sie sich eingestehen, dabei sein. Das und die angeführten Forschungsergebnisse, was Paare zusammenhält, setzen Reflexionen über ihr gefühltes Scheitern in Gang, das ihre Tochter am Ende noch einmal ganz anders sieht …

 

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Geschichte mit Frau Jepsen

Eine übermittelte, tatsächlich geäußerte Reaktion einer Schülerin zum Film Der Untergangsetzt die Geschichte in Gang. Sie ist Schreibanlass und im Text Schock-Ausgangspunkt der Protagonistin, die durch diese Bemerkung aus dem inneren Gleichgewicht gebracht, aus der Schule flüchtet und haltsuchend entlang des östlichen Fördeufers von Heikendorf nach Laboe wandert, ein Pfad ihrer eigenen Geschichte, der sie auch vorbei am U-Boot-Ehrenmal führt, das sie immer wieder mit ihrem geliebten Großvater aufsuchte, um dann vor der Tafel mit dem Namen seines gefallenen Bruders zu stehen und anschließend ein Eis zu essen. Dass sich ihre wichtigste kindliche Bezugsperson als Nazi entpuppte, bestimmte ihre Leben, zwang sie hinein in eine rigoros vertretene und alles überlagernde antifaschistische Haltung, nun zurückblickend mit einem Gefühl des Scheiterns. Doch dann trifft sie in Laboe auf einen alten Fischer …

 

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Vanitas

Ausgangspunkt der Erzählung ist die Eingangsszene, die ursprünglich Bestandteil eines anderen Textes war und dort in ihrer endzeitlichen Stimmung nicht passte.

Das in dieser Szene enthaltenen Vanitas-Motiv wurde im anschließenden Prozess zum leitmotivischen Element bestimmt und strukturgebend über den entstehenden Text gelegt.

Die Entscheidung „Nichts bleibt“ aus der Perspektive eines Lebensrückblicks zu erzählen, führte zur Grundkonstellation von Mutter und Sohn.

Auch wenn zeitgeschichtliche Hintergründe und familienbiographische Details beziehungsweise reale Orte aus Flensburg und Kiel genutzt wurden, der Kern der Erzählung, die Beziehung der beiden Protagonisten in ihrer sprach- und verständigungslosen Vergeblichkeit, ist rein fiktional.

 

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Mono

Der Text spielt mit der Frage nach einem Verhältnis, das nicht nur die bildenden Kunst immer wieder herausgefordert hat: dem Verhältnis von Oberfläche und dem dahinter liegenden, dem verborgenen, vielleicht angedeuteten Etwas – wobei immer die Frage ist, was das am Ende sein soll oder kann.

Fragen also rein struktureller Art wie Form und Inhalt oder Abbildung und Symbol, aber auch Anschein und Wahrheit oder gleich ganz groß: Schein und Sein.

 Im Werk des von mir sehr geschätzten Malers und Skulpteurs Anselm Kiefer geht es oft um Mythen, die als überlieferte, tiefliegende Wahrheiten Hintergründe aufschienen lassen oder denen er in seine Bildsprache transformiert neuen Ausdruck gibt.

„Mono“ bezieht sich ganz direkt auf das Kiefer-Werk „Hero und Leander“ des Meeres und der Liebe Wellen.

Anselm Kiefer ist ganz sicher kein Romantiker und da bedurfte es einer Figur, die dem entsprach. Andererseits sind da die Mythen …

Das Bild „Hero und Leander“ gehört nicht zum Inventar der Hamburger Kunsthalle. 

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Neapel, Herbst 2010 Wide eyes shut von Stanley Kubrick und hier die die Tanzszene zwischen Sky Dumont und Nicole Kidman mit der Frage der Protagonistin des Textes, Maria, ob sich eine Frau rückhaltlos verlieren und ihrem Begehren ausliefern kann, steht am Beginn und das Resümee ihrer Ehe am Ende des Textes.

Neapel, vor allem der Vesuv bilden den Hintergrund der Erzählung. Der interpretatorische Umgang mit seiner ausbrechenden Urgewalt, ihre Ausdeutungen und Zuschreibungen im Verlauf der Jahrhunderte, ihr Niederschlag in kulturellen, künstlerischen und religiösen Konventionen, in noch heute nachwirkenden Verhaltensweisen kontrastieren die Auseinandersetzung Marias mit sich, ihrem Mann und die Begegnung mit einem anderen Paar.

In dieser Erzählung gibt es „Erlebtes“ wie die Pistolenszene oder die Einwürfe von der Galerie in der Kieler Kunsthalle und auch die Blickwinkel in Neapel sind stimmig nach eigener Anschauung – der Kern der Geschichte ist fiktional.

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Augenblicke im Café

Mein Ursprungskern der Geschichte ist ein beobachtetes Gespräch zweier Männer im Café des Berliner Literaturhauses. Fasziniert von der Choreografie der Körperhaltungen griff ich spontan zum Zeichenstift, um die wechselnden Posen skizzenhaft festzuhalten. Sie in Sprachbilder zu überführen bedurfte einer Person, die hier beobachtet und die es zu erfinden galt. Diese fing an, sich mit Blicken in das Gespräch der beiden Männer einzumischen – wie sie überhaupt etwas im Blick zu haben scheint …

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Thank you for traveling with

Dieser Text hat einen realen Kern: Die Geste des alten Mannes am Fenster in der Bahn. Die wollte ich für mich aufbewahren. Es bedurfte also einer Person, die dieses Nachzeichnen der verlaufenden Regentropfen beobachtet. Den, den ich dann in den Zug setzte, mit zunächst unbekanntem Ziel, geriet so, dass er den poetischen Gehalt dieser Geste nicht hätte wahrgenommen. Also brauchte es einen zweiten Protagonisten und vielleicht eine Beziehung zwischen beiden. Dass die Geste des alten Mannes dann wie ein Leitmotiv wurde …

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Ich, wie Wallenstein?

Die Texte entstehen ganz unterschiedlich. Hier stellte ich einen Mann in einen realen Ort, setzte ihn zweier Ultimaten aus, von denen ich nicht wusste, welcher Art diese waren und schaute, was passieren würde. Schreiben wie eine Schlinge zuziehen oder wie ein Skulpteur – immer mehr ausschließen, wegnehmen, fokussieren. Dass die Finanzkrise Eingang finden würde, dass aber erst mit der Bedeutungsebene „Wallenstein“ der ‚passende’ Bezugs- und Brechungspunkt dazukam – alles Prozess, voranschreiten ins Ungewisse, Ausgang offen wie der Blick des Protagonisten hinaus auf die See.